Affektpolitik und Raum – Zu einer Architektur des Textilen
Polstern, puffern, dämpfen…
…vom Vergessen des Leibes in der architektonischen Moderne und einer textilen Gegenarchitektur
Mit „Affektpolitik und Raum“ dekonstruiert Heidi Helmhold unsere Wohnumwelt und entwickelt neue Ansätze für einen Textile-Turn in Architektur und Raumtheorie.
Das Projekt der Moderne entrümpelt den verstellten Rückzugsort der Bourgeoisie und fördert eine formstarke Architektur zu Tage, die das Auge bedient und die Muskeln vergessen hat. Um in derartigen Räumen selbstbestimmt zu leben, schaffen wir einen textilen Zwischenraum der leiblichen und physischen Resonanz. Wir erweichen gebaute Architektur.
In ihrer systematischen Untersuchung analysiert Heidi Helmhold die affektpolitischen Dimensionen im Umgang mit Material. Sie nimmt Bezug auf Philosophie, Kunst- und Kulturgeschichte, Neurowissenschaft und Soziologie. In Form eines subtilen Essayismus erweitert sie so den Architekturbegriff um das Textile – im Diskurs und als realphysische Beschaffenheit.